"Gerade zur Krummen zieht's ihn"
Die Sophienstraße und ihre Umgebung von 1984-1991
Fotografien: Klaus Bädicker
Texte in Zusammenarbeit mit Sabine Krusen
Wer heute durch die Spandauer Vorstadt läuft, kann kaum glauben, dass es die gleichen Straßen sind, die Klaus Bädicker in den Jahren 1984 bis kurz nach der Wende fotografiert hat. Mit der Wende kam der Wandel der Wände. Heute eine der lebendigsten und teuersten Gegenden der Hauptstadt, stand der Kiez um den Hackeschen Markt, die Oranienburger, Rosenthaler, Gips- und Sophienstraße damals vor riesigen baulichen Problemen. Die Substanz verfiel zusehendst. Massive Abrisse drohten. 1987 wurde Berlin 750 Jahre alt. Eine Vorzeigemodernisierung musste her.
Von 1981 bis 1987 wurde zunächst versucht, die Sophienstraße komplett zu sanieren und sie gleichzeitig zur Handwerkerstraße hoch zu stilisieren. Letztendlich nahm G. Schabowski als Politbüromitglied die Straße dann im Juli 1987 als vollständig modernisiert ab.
Vieles blieb dennoch im Argen, einfach liegen. Zu wenig Baustoffe und Bauarbeiter, zu viele Baumängel und ein zu spätes Wohnungsbauprogramm verhinderten eine wirklich vollständige und zukunftsgewandte Lösung. Nach der Wende wurde dann Haus für Haus erneut wegen unzureichender Bauausführungen oder gravierender Mängel saniert. Geld gab es dafür ja zunächst reichlich, als öffentliche Fördermittel und vor allem von privater Hand. Heute wohnen hier weitestgehend andere Bewohner als zur DDR-Zeit. Gentrifizierung nennt man das wohl.
Die Schwarz-Weiß-Fotos im Buch zeigen den Zustand vieler Häuser rund um die Sophienkirche im noch unsanierten Zustand. Begleitend werden in marginalen Texten das Alter der Häuser, eventuelle Ersatzneubauten, historische Besonderheiten oder Hinweise auf wichtige Personen oder Geschehen dokumentiert.
Ein beigelegtes farbiges Faltblatt mit einem Plan der Straßen hilft bei der Orientierung und weist auf ein Dutzend Highlights hin.
204 Seiten mit 255 Schwarz-Weiß-Fotos, Fakten und Begleittexten, 22 x 24,5 cm, Paperback
Vorwort von Dorothee Dubrau, ehem. Baustadträtin in Berlin Mitte
Klaus Bädicker, in Berlin geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen, Abitur und Lehre auf dem Bau, erste Wohnung mit AWC im Prenzlauer Berg, später eine Ausbauwohnung am Arkonaplatz, Berlin Mitte, heute im "Speckgürtel" lebend.
69 Jahre, Dipl.-Ing. Baustoffkunde (HAB Weimar), Rentner seit 2005, vier erwachsene Söhne, eine erwachsene Lebensgefährtin seit 36 Jahren.
Bis 2004 bei einem Wohnungsbauunternehmen in Berlin-Mitte in der Öffentlichkeitsarbeit, davor bei der Kommunalen Wohnungsverwaltung Berlin-Mitte und der Bauakademie der DDR im Institut für Wohnungs- und Gesellschaftsbau tätig.
Ein Buch zu Berlins alter Mitte "Vorstadtsalat", ein weiteres zu Häusern rund um die Sophienstraße. Etliche Bildbeiträge zu anderen Publikationen zur alten Mitte Berlins.
Mehrere Ausstellungen, z. B. im Rathaus Mitte, Rotes Rathaus, Berlin-Carré, ehemaliges Haus der Ungarischen Kultur, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Volkshochschule Mitte, Neues Deutschland am FMP, vor der Volksbühne und im Tacheles.
Mehr als 30 Jahre lang habe ich in Berlin Mitte Fotos von Häusern in der Spandauer und Rosenthaler Vorstadt, in Straßen wie der Anklamer Straße, Linienstraße, Ackerstraße, Auguststraße, Oranienburger Straße, Sophienstraße, Bergstraße, Gipsstraße, Hackescher Markt und Rosenthaler Straße gemacht, viele Details und Werbeinschriften festgehalten. Eine besondere Rolle spielte dabei das Scheunenviertel rund um Schendelgasse, Almstadtstraße, Mulackstraße und Steinstraße.
Begeisterter Motorradfahrer und Amateurfotograf an Lieblingsorten wie Budapest, dem Harz und dem Meer.
klaus@baedicker.de
www.baedicker.de
Geboren und meistens lebend in Berlin, dazwischen ein Studium russischer Sprache und Weltliteratur in Russland.
Von Beruf Dipl.-Slawistin und bis heute mit den Sprachen Russisch, Slowakisch, Polnisch, Tschechisch arbeitend, aber auch Deutsch-Unterricht für Flüchtlinge erteilend.
Außerdem forscht und arbeitet sie - beginnend im gemeinnützigen Frauenverein "Brunhilde e.V. - zu Berliner Stadt- und Frauengeschichte seit ca. 25 Jahren. Daraus resultieren Vorträge, Ausstellungen, Stadtrundgänge, Publikationen oder Vorschläge zu Straßennamen nach Frauenpersönlichkeiten in mehreren Berliner Bezirken.
Mitbegründerin des Julie Wolfthorn Freundeskreises;
Mitglied der Mendelssohn-Gesellschaft.
brunnhildeev@t-online.de
www.frauentouren.de